Hamburger Zitronenjette

AlteLiebeHamburg, Zitronenjette

Als kleines Kind zog Zitronenjette(*) mit ihrer Familie von Dessau nach Hamburg. Nach dem Tod ihrer Mutter wohnte Zitronenjette allein mit ihrer Schwester zusammen. Aufgrund ihrer Körpergröße von 132cm hatte sie es nicht leicht, eine Beschäftigung zu finden, mit der sie ihren Unterhalt verdienen konnte. Jette (Kurzform von Henriette)  kam auf die Idee, Zitronen, die sie im Hamburger Hafen direkt auf den Schiffen, die aus Übersee kamen und Zitrusfrüchte geladen hatten, einzukaufen und auf der Straße wieder zu verkaufen. Die Zitronen legte Jette in einen Korb und zog samt ihrem Zitronenkorb durch die Hamburger Straßen. So kam Henriette zu ihrem Namen „Zitronenjette“.

In den Kneipen auf der Reeperbahn traf Jette die Matrosen von den Schiffen wieder, die ihr die Zitronen verkauften und die luden Jette dann öfter mal zum Glas Korn ein. Mit der Zeit verfiel Jette dem Alkohol, kam vom rechten Weg ab und musste in einer Anstalt ihre Lebensjahre verbringen.

Über das Leben von Zitronenjette wurde 1900 ein Schauspiel im St. Pauli-Theater (früher Ernst-Drucker-Theater) aufgeführt. Ein Denkmal von Zitronenjette steht ganz in der Nähe vom Hamburger Michel. Man sagt, dass es Glück bringt, wenn ihre Hand berührt wird. Darum ist der Zeigefinger von Jettes Denkmal auch blitzblank. 1916 verstarb Zitronenjette in Hamburg.

Zitronenkorb im Shop von AlteLiebeHamburg

 (*geboren wurde Zitronenjette 1841 in Dessau als Johanne Henriette Marie Müller)

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2 Kommentare zu „Hamburger Zitronenjette

  1. Moin Henning, schön von Dir zu lesen. Jette war schon eine eigenwillige Persönlichkeit und recht mutig! U. a. trug sie zu der damaligen Zeit kniefreie Röcke und das war für die Zeit sehr gewagt. Das Theaterstück über Zitronenjette wird immer mal wieder im St. Pauli-Theater auf der Reeperbahn aufgeführt.

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